14/03/2024

Zahnärztetag Westfalen-Lippe: Es geht um Funktionsstörungen im Kieferbereich

"Funktionsstörungen – interdisziplinär, interprofessionell, international", so lautet das Tagungsthema des Zahnärztetages.

"Funktionsstörungen – interdisziplinär, interprofessionell, international", so lautet das Tagungsthema des diesjährigen Zahnärztetages unter der Leitung von Tagungspräsident Professor Dr. Jens Christoph Türp (Leiter der Abteilung Myoarthropathien / Orofazialer Schmerz, Klinik für Oral Health & Medicine Universitäres Zentrum für Zahnmedizin Basel, Schweiz). Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bilden sich bis Samstag in Gütersloh oder online fort.

Die Diagnostik und Therapie von Patienten mit Funktionsstörungen – oder wie man auch sagt: craniomandibulären Dysfunktionen (CMD) – ist zwar ein Buch mit vielen Seiten, aber nicht mit sieben Siegeln. Auf dem Zahnärztetag wird von verschiedenen Seiten ein Zugang zu diesem Thema vermittelt und der aktuelle Stand des Wissens dargestellt – nachweisgestützt und praxisnah. Etliche gewonnene Erkenntnisse können nach dem Zahnärztetag bei den eigenen Patientinnen und Patienten sofort umgesetzt oder absehbar in das eigene Behandlungskonzept aufgenommen werden.

Anhand dieses Themas wird deutlich, dass Zahnmedizin eben auch Medizin ist. Denn in kaum einem anderen Bereich ist die Verflechtung mit der Medizin so ausgeprägt wie bei den funktionellen Störungen des Kausystems. Die Patienten leiden typischerweise an – meist schmerzhaften – muskuloskelettalen Beschwerden. Oftmals gibt es weitere lokalisierte Probleme in benachbarten anatomischen Strukturen. Da diese muskuloskelettalen Beschwerden in der Regel mehr Gemeinsamkeiten mit beispielsweise Rückenschmerzen aufweisen als mit zahnbezogenen Symptomen, muss man bei der Diagnostik und Behandlung der betroffenen Patienten immer auch den Grundsätzen und Regeln der Schmerzmedizin und nichtchirurgischen Orthopädie folgen und nicht nur den in der Zahnmedizin üblichen Vorgehensweisen.

Ein Besuch des Zahnärztetages lohnt sich für alle Zahnmedizinerinnen und Zahnmediziner, weiß auch Türp: „Egal ob Novize oder alter Hase, alle werden von der Teilnahme am diesjährigen Zahnärztetag nachhaltig profitieren. Und sie werden in Zukunft einige Dinge wohl anders sehen, beurteilen und angehen als bisher. Dafür werden die zwölf hochkarätigen Referentinnen und Referenten sorgen. Sie werden nicht nur wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse vermitteln, sondern diese zusätzlich mit ihrer jahrzehntelangen persönlichen Erfahrung verknüpfen. Eine derartige Kombination aus externer und interner Evidenz bekommt man in dieser geballten Qualität im deutschsprachigen Raum nur sehr selten geboten.“

Der Kongress wird verdeutlichen, dass durch qualifizierte Diagnostik das multifaktorielle Geschehen von Funktionsstörungen des Kauorgans der jeweils passenden Therapie zugeführt werden kann. Dies kann zahnmedizinische Behandlungsmaßnahmen beinhalten, aber auch Physiotherapie und schmerzpsychologische Maßnahmen, wie Entspannungstherapie, können indiziert sein. 

"Es ist wichtig, bei Anzeichen von Funktionsstörungen im Bereich des Kauorgans einen Zahnarzt aufzusuchen. Der Zahnarzt, die Zahnärztin müssen eine solche Eingangsdifferenzierung vornehmen, damit der Patient einer ursachengerechten Therapie zugeführt werden kann. Hierbei kann fachärztliches Konsil sinnvoll sein, dem ggf. eine Überweisung folgt, um möglicherweise gemeinsam vorgehen zu können. Bei den regelmäßigen zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchungen werden Zahnärzte auch möglicherweise bestehende Funktionsstörungen des Kauorgans erkennen und so rechtzeitig dem betroffenen Patienten eine differenzierte Behandlungsempfehlung geben können“, resümiert Jost Rieckesmann, Präsident der ZÄKWL. 

In einer dentalen Fach-Ausstellung vor Ort präsentieren sich neben den zahnärztlichen Körperschaften über 50 Aussteller.

Der Zahnärztetag stellt die größte jährliche Fortbildungsveranstaltung der Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Westfalen-Lippe dar. Es werden ca. 2.500 Teilnehmende für den hybriden Zahnärztetag aus ganz Deutschland erwartet.

Festvortrag

Als Festredner wird am Samstag, 16. März, der Physiker und Präsident der Universität Göttingen, Professor Dr. Metin Tolan, zum Thema „Manchmal gewinnt der Bessere – Die Physik des Fußballs“ referieren. Tolan versucht sich sogar an einer selbstverständlich „streng wissenschaftlichen“ Vorhersage der Platzierung der deutschen Mannschaft bei der nächsten Fußballeuropameisterschaft. Der Festvortrag ist öffentlich. 

 

Dokumente

PM final.pdf

Pressebilder

Tagungspräsident Prof. Dr. Jens Christoph Türp (Mitte) präsentiert die drei "i" des Zahnärztetages: Funktionsstörungen: interdisziplinär, interprofessionell, international. Jost Rieckesmann (links) und Dr. Dr. Michael Bartling freuen sich mit ihm.
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